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Freitag, 29. September 2006
Essen, essen, essen
jcornelius, 23:55h
Ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass ich doch mal auch etwas ueber eines der angeblich wichtigsten portugiesischen Dinge schreiben soll: Das Essen.
Vorab: Im Vorbereitungs"camp" meiner Organisation wurde uns erzaehlt, dass es durchaus ueblich ist, im Auslandsjahr 5-10 Kilo zuzunehmen. Dies liegt einerseits an der Essensumstellung, andererseits aber auch an den Gastmuettern, die meinen, der neue Zoegling saehe doch etwas mager aus. Dies alles kann ich voll und ganz bestaetigen...!
Ueblich ist es in Portugal 4-5 Mal am Tag zu Essen. Das Fruehstueck, ist, wie meist in der Mittelmeerregion eher karg. Ich esse meist nur ein Broetchen - ja, auch hier gibt es erstaunlicherweise Broetchen, gennant "pãozinhos" - mit selbstgemachter Quittenmarmelade oder Schinken. Das naechste Essen - genannt almoço - ist dann entweder in der Schule, wo es eine Kantine gibt, die gar nicht mal so schlecht ist, oder ich esse zu Hause. Darauf gibt es dann etwa etwa um 17:00 Uhr noch mal Essen, genannt "lunch" oder das passende Verb dazu "lunchar", irgendwie halt eine Mahlzeit zwischendurch. Und dann noch mal etwa um 20:00 Abendbrot mit passender Fernsehbegleitung (Telejournal auf RTP1).
Eine Sache ist mir sofort aufgefallen: Jeden Tag, wirklich jeden Tag, gibt es hier Fleisch oder Fisch. Da meine Gastfamilie auch Schweine und Gefluegel hat, um so nichts in diese Richtung kaufen zu muessen, gibt es hier - eher portugaluntypisch - auch sehr viel Fleisch. Dazu gibt es dann halt allerlei anderes wie Reis (arruz) oder Nudeln (messa) oder Kartoffeln (patatos). Ich habe meine Klassenkollegen gefragt, ob das denn normal sei. Die Antwort: "Was? Gibt es in Deutschland etwa auch Essen ohne Fleisch? Das geht doch gar nicht". Nunja, andere Kultur. Meist wird mir noch eine zweite Portion hingestellt, obwohl ich schon ueber-ueber-satt bin, das finde ich gar nicht gut.. Die Konsequenzen zeigen sich dann auf der Waage. Zum Nachtisch, ja das gibt es auch noch.., gibt es dann bei meiner Familie meist sehr viel Obst.
Entweder Melonen (melão) oder Weintrauben (uvos) oder - und das ist ja nun nicht sehr ueblich - gibt es dann allerlei fuer mich exotische Fruechte wie Feigen (figos) oder - dazu musste ich erstmal in der Wikipedia nachschauen, wie das auf Deutsch heisst - Kaki-Fruechte (diospiros). In 1-2 Monaten wird es dann wohl auch noch viele Orangen (leranjas) geben, jetzt sind sie jedoch noch gruen.
Fazit: In Portugal - oder besser gesagt in meiner Gastfamilie - gibt es sehr viel und fetthaltigen Essen, das aber meist wirklich gut schmeckt. Nicht umsonst ist meine Gastmutter auch Koeching (cuzinheira) in einer Schulkueche.
Was sonst noch so passiert ist? Nicht sehr viel, der Alltag schreitet ganz normal voran. Mein Portugiesisch verbessert sich von Tag zu Tag, inzwischen kann ich - und das ist wirklich notwendig und wichtig - die (einfache) Vergangenheitsform und die (zusammengesetzte) Zukunftsform. In dem Fach "Literatura Portuguesa" (Port. Literatur) musste/sollte/durfte/konnte/was auch immer ich nun ein (portugiesischsprachiges) Buch vorstellen. Meine Lehrerin gab mir dann aber anstatt eines Buches eine Kurzgeschichte von Mário-Henrique Leiria aus dem Buch "Contos do Gin-Tonic" (Geschichten von Gin-Tonic). Das habe ich dann am Donnerstag in etwa 10 Minuten komplett Portugiesisch vorgestellt (also inkl. Nacherzaehlung, Interpretation und Kurzinfo ueber den Autoren). Danach standen mir wirklich die Schweissperlen auf der Stirn, soviel Portugiesisch hatte ich noch nicht am Stueck geredet. Immerhin hat mir die Lehrerin darauf ein "very well" zugestanden *uff*
Viele Gruesse und até breve aus Portugal --Cornelius
Vorab: Im Vorbereitungs"camp" meiner Organisation wurde uns erzaehlt, dass es durchaus ueblich ist, im Auslandsjahr 5-10 Kilo zuzunehmen. Dies liegt einerseits an der Essensumstellung, andererseits aber auch an den Gastmuettern, die meinen, der neue Zoegling saehe doch etwas mager aus. Dies alles kann ich voll und ganz bestaetigen...!
Ueblich ist es in Portugal 4-5 Mal am Tag zu Essen. Das Fruehstueck, ist, wie meist in der Mittelmeerregion eher karg. Ich esse meist nur ein Broetchen - ja, auch hier gibt es erstaunlicherweise Broetchen, gennant "pãozinhos" - mit selbstgemachter Quittenmarmelade oder Schinken. Das naechste Essen - genannt almoço - ist dann entweder in der Schule, wo es eine Kantine gibt, die gar nicht mal so schlecht ist, oder ich esse zu Hause. Darauf gibt es dann etwa etwa um 17:00 Uhr noch mal Essen, genannt "lunch" oder das passende Verb dazu "lunchar", irgendwie halt eine Mahlzeit zwischendurch. Und dann noch mal etwa um 20:00 Abendbrot mit passender Fernsehbegleitung (Telejournal auf RTP1).
Eine Sache ist mir sofort aufgefallen: Jeden Tag, wirklich jeden Tag, gibt es hier Fleisch oder Fisch. Da meine Gastfamilie auch Schweine und Gefluegel hat, um so nichts in diese Richtung kaufen zu muessen, gibt es hier - eher portugaluntypisch - auch sehr viel Fleisch. Dazu gibt es dann halt allerlei anderes wie Reis (arruz) oder Nudeln (messa) oder Kartoffeln (patatos). Ich habe meine Klassenkollegen gefragt, ob das denn normal sei. Die Antwort: "Was? Gibt es in Deutschland etwa auch Essen ohne Fleisch? Das geht doch gar nicht". Nunja, andere Kultur. Meist wird mir noch eine zweite Portion hingestellt, obwohl ich schon ueber-ueber-satt bin, das finde ich gar nicht gut.. Die Konsequenzen zeigen sich dann auf der Waage. Zum Nachtisch, ja das gibt es auch noch.., gibt es dann bei meiner Familie meist sehr viel Obst.
Entweder Melonen (melão) oder Weintrauben (uvos) oder - und das ist ja nun nicht sehr ueblich - gibt es dann allerlei fuer mich exotische Fruechte wie Feigen (figos) oder - dazu musste ich erstmal in der Wikipedia nachschauen, wie das auf Deutsch heisst - Kaki-Fruechte (diospiros). In 1-2 Monaten wird es dann wohl auch noch viele Orangen (leranjas) geben, jetzt sind sie jedoch noch gruen.
Fazit: In Portugal - oder besser gesagt in meiner Gastfamilie - gibt es sehr viel und fetthaltigen Essen, das aber meist wirklich gut schmeckt. Nicht umsonst ist meine Gastmutter auch Koeching (cuzinheira) in einer Schulkueche.
Was sonst noch so passiert ist? Nicht sehr viel, der Alltag schreitet ganz normal voran. Mein Portugiesisch verbessert sich von Tag zu Tag, inzwischen kann ich - und das ist wirklich notwendig und wichtig - die (einfache) Vergangenheitsform und die (zusammengesetzte) Zukunftsform. In dem Fach "Literatura Portuguesa" (Port. Literatur) musste/sollte/durfte/konnte/was auch immer ich nun ein (portugiesischsprachiges) Buch vorstellen. Meine Lehrerin gab mir dann aber anstatt eines Buches eine Kurzgeschichte von Mário-Henrique Leiria aus dem Buch "Contos do Gin-Tonic" (Geschichten von Gin-Tonic). Das habe ich dann am Donnerstag in etwa 10 Minuten komplett Portugiesisch vorgestellt (also inkl. Nacherzaehlung, Interpretation und Kurzinfo ueber den Autoren). Danach standen mir wirklich die Schweissperlen auf der Stirn, soviel Portugiesisch hatte ich noch nicht am Stueck geredet. Immerhin hat mir die Lehrerin darauf ein "very well" zugestanden *uff*
Viele Gruesse und até breve aus Portugal --Cornelius
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